Die gewählte Ortsvorsteherin von Mainz-Hechtsheim, Tatiana Herda Muñoz, und die Hechtsheimer SPD-Fraktion sehen in dem Vorschlag von Oberbürgermeister Michael Ebling, entlang der Rheinhessenstraße Richtung Ebersheim einen neuen Stadtteil zu entwickeln, eine gute und nachhaltige Perspektive für den Wohnungsbau in Mainz. Gleichzeitig kündigten sie an, den weiteren Prozess konstruktiv-kritisch zu begleiten. „Es ist richtig: Mainz zieht die Menschen an“, erklärten Herda Muñoz und Klaus Euteneuer, der Teil der SPD-Fraktion ist. „Die Stadt wächst, und zwar schnell und stark. Die neuen Bürgerinnen und Bürger müssen irgendwo leben, und zwar zu finanziellen Bedingungen, die sich Normalverdiener leisten können. Wenn jedoch neue Baugebiete entwickelt werden, dann muss auf die ökologischen Folgen geachtet werden. Im Optimalfall werden die 17 Ziele der UN jetzt schon mitgedacht um so ein ausgewogenes und modernes Wohngebiet umzusetzen. Hier werden wir uns einbringen“
Oberbürgermeister Ebling habe schon bei der ersten Vorstellung seiner Überlegungen deutlich gemacht, dass ihm die nachhaltige Stadtentwicklung wichtig sei. Die hohe Qualität unterscheide seinen Vorschlag grundlegend von der Idee des Stadtteils zwischen Hechtsheim und Laubenheim. „Das fängt schon einmal damit an, dass für den neuen Stadtteil keine neue Straße gebaut werden müsste“, so Herda Muñoz und Euteneuer. „Das geht weiter mit der Voraussetzung, dass es ein ‚Null-Emissions-Quartier‘ werden soll, und setzt sich mit dem Ziel der Verlängerung der Straßenbahn nach Ebersheim fort.“ Alles das zeichne den Vorschlag aus und eröffnet neue Möglichkeiten auch für Hechtsheim. „An den Verweis auf die Straßenbahn knüpfen wir an: Auch der Radverkehr muss mit bedacht werden. Die Verbindung zwischen Hechtsheim und der Innenstadt ist vergleichsweise gut. Aber sie kann noch deutlich besser werden. Und sie muss es werden, weil der Radverkehr ein wesentliches Element bei der notwendigen Verkehrswende ist.“
Herda Muñoz und Euteneuer erinnerten daran, dass die Entwicklung eines solchen Viertels sehr viel Zeit in Anspruch nehme. „Alle wesentlichen Faktoren müssen gründlich geprüft werden. Das ist ein langwieriger Prozess, dessen Ergebnis noch lange offen sein wird. Wir begrüßen es sehr, dass der Oberbürgermeister eine nachhaltige und zukunftsorientierte Vision für Mainz vorstellt, und dass er uns als Stadtteilvertretung frühzeitig in die Planung einbezieht. Genau so muss die Zusammenarbeit zwischen Hechtsheim und der Stadtverwaltung laufen.“ Weiter müssten die Städte und Gemeinden im Landkreis Mainz-Bingen stärker in die Pflicht genommen werden. „Wir leben im westlichen Teil eines Ballungsraums von europäischem Rang. Zukunftsplanungen dürfen nicht an der Gemeindegrenze enden. Stadt und Landkreis sollten mehr gemeinsam planen.“
Das Foto zeigt die Straßenbahverbindung zwischen Hechtsheim und der Innenstadt.