Die SPD Mainz-Hechtsheim trauert um ihr langjähriges Mitglied Renate Knigge-Tesche. „Renate Knigge-Tesche war eine Politikerin im besten Sinne dieses Wortes“, sagten der Hechtsheimer SPD-Vorsitzende Tobias Heger und das Hechtsheimer Stadtratsmitglied Ylva Dayan. „Das Wort ist von der griechischen Bezeichnung für die Stadt, die Polis, abgeleitet und bezeichnet Menschen, die sich um die Angelegenheiten ihrer Stadt kümmern. Das hat Renate Knigge-Tesche über Jahrzehnte hinweg in voller Überzeugung getan. Und zwar ehrenamtlich, wie die Mehrzahl der Politikerinnen und Politiker in unserem Land. Sie hat sich für die Gesamtschulen in Mainz engagiert, hat sich an der Aufarbeitung der Hechtsheimer Ortsgeschichte und der Mainzer Stadtgeschichte beteiligt, war in der Kommunalpolitik aktiv.“
Renate Knigge-Tesche, die 1947 in Solingen geboren worden war, trat 1979 der Bürgerinitiative für die erste Mainzer Integrierte Gesamtschule in Bretzenheim bei. Außerdem war sie langjährige Vorsitzende des dortigen Fördervereins. Später war sie Motor und Gründungsmitglied des Fördervereins der 3. Mainzer Integrierten Gesamtschule in Hechtsheim. „Mit diesem über drei Jahrzehnte hinweg reichenden Engagement hat Renate Knigge-Tesche wesentlich dazu beigetragen, dass das Konzept der Integrierten Gesamtschule in Mainz verwirklicht, dauerhaft etabliert und ausgebaut werden konnte“, sagten Heger und Dayan. „Sie hat damit einen Beitrag für bessere Bildungsmöglichkeiten und mehr Bildungsgerechtigkeit geleistet.“
Weiter war sie Vorstandsmitglied des Vereins Hechtsheimer Ortsgeschichte sowie des Vereins für Sozialgeschichte Mainz. Daneben war sie Mitglied des Fördervereins Stadthistorisches Museum Mainz. Hier sorgte sie mit dafür, dass wichtige Etappen der örtlichen Hechtsheimer und der städtischen Mainzer Geschichte historisch aufgearbeitet und einem interessierten Publikum zugänglich gemacht wurden. Aus ihrem breiten Wirken als Historikerin sei hier beispielhaft ihre Beteiligung an dem Stolperstein-Projekt in Mainz und im Stadtteil Hechtsheim genannt. Für die Identitätsstiftung sei die Kenntnis der Geschichte in einem Stadtteil oder einer Stadt von herausragender Bedeutung, so Heger und Dayan.
Daneben war Renate Knigge-Tesche auch in der Politik ehrenamtlich aktiv. So gehörte sie zum Beispiel dem Vorstand der Weisenauer SPD und dem Weisenauer Ortsbeirat an. Später war sie über viele Jahre hinweg Mitglied im Vorstand der Hechtsheimer SPD. „Auch dieses Engagement ist im demokratischen Staat unverzichtbar“, betonten Heger und Dayan. „Dies gilt zu jeder Zeit, aber besonders in Zeiten der politischen Zumutungen, Herausforderungen und Bedrohungen. Wer auf lokaler Ebene in einer demokratischen Partei mitarbeitet, sorgt dafür, dass die Stimmen der Menschen gehört und in politisches Handeln übersetzt werden können.“
2011 würdigte der damalige Ministerpräsident Kurt Beck das ehrenamtliche Engagement Renate Knigge-Tesches mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz. „Eine verdiente Auszeichnung“, so Heger und Dayan. „Renate Knigge-Tesche gehörte zu denen, die einen persönlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der demokratischen Gesellschaft geleistet haben. Ihr sozialdemokratisches Lebenswerk wird bleiben.“