Empört in der Sache und verärgert über den Umgang zeigt sich die SPD Mainz-Hechtsheim in Sachen Umgestaltung des Ortskerns. „Wieder und wieder rufen wir das Thema auf, es gibt ernsthafte Pläne und Ankündigungen – und es wird wohl weiter nichts passieren“, sagten das Stadtratsmitglied Ylva Dayan und das Ortsbeiratsmitglied Jan-Dustin Kley. Am 1. April 2025 habe die Ortsvorsteherin angekündigt, dass die seit Jahren geplante, in einem umfangreichen Bürgergespräch diskutierte, lange zugesagte und hauptsächlich nur die Bürgersteige auf einem kurzen Abschnitt der Alten Mainzer Straße betreffende Umgestaltung des Ortskerns „zeitnah“ beginne. Zur jüngsten Ortsbeiratssitzung im Juni habe die SPD deshalb eine Anfrage gestellt, was „zeitnah“ bedeute.
„Jetzt wissen wir es: Offensichtlich nie“, sagten Dayan und Kley. „Das entnehmen wir einem lapidaren, persönlichen Schreiben an Jan-Dustin Kley. Darin heißt es unter anderem: ‚Einige der im Ortsbeiratstermin 2022 vorgeschlagenen Maßnahmen konnten aufgrund begrenzter Platzverhältnisse nicht umgesetzt werden. Dies betrifft insbesondere die Seite der Eisdiele, wo ursprünglich Radbügel, Blumenkästen und Bänke vorgesehen waren.’ Jetzt fragen wir uns: Warum dauert es Jahre, bis diese Erkenntnis gewonnen wird? Warum kündigt die Ortsvorsteherin noch am 1. April 2025 die Umsetzung des Projekts an? Warum gibt es nur das persönliche Schreiben und keine Antwort auf unsere Anfrage im Ortsbeirat?“
Dayan und Kley betonten, dass sich die Kritik nicht allein an die Stadtverwaltung, sondern vor allem auch an die Ortsvorsteherin richte. „Eine Ortsvorsteherin, der an einer Aufwertung der Ortsmitte gelegen wäre, müsste das Thema viel offensiver vertreten, müsste drängen und mahnen. Leider lautet auch hier die Devise: Nicht auffallen, niemanden verärgern, alles belassen, wie es ist. Wer nichts verändert, eckt zwar zunächst nicht an, verbessert aber auch nichts und läuft Gefahr, dass sich die Lage schleichend verschlechtert.“
Die Ortsmitte habe mehr verdient als das. Die SPD Hechtsheim werde weiter darauf drängen, dass der Stadtteil und sein Zentrum eine angemessene Beachtung und Aufwertung erfahre.